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METROPOL - nach dem gleichnamigen Roman von Eugen Ruge

Theaterperformance über Terror und Traum in Moskau 1937
Ein Projekt in Zusammenarbeit mit dem Societaetstheater Dresden. - Gefördert durch den Fonds Darstellende Künste im Rahmen von Neustart Kultur, durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und die Landeshauptstadt Dresden, Amt für Kultur und Denkmalschutz.
Entwickelt für den Festsaal der ehemaligen Bezirksverwaltung der Staatssicherheit Dresden (heute: Gedenkstätte Bautzner Straße).

Das Projekt:
 

»Terror und Traum, Moskau 1937«... das alles scheint sehr weit weg. Doch ist jenes »Moskau 1937« ein Schauplatz der jüngeren europäischen Geschichte. Moskau liegt nicht irgendwo, sondern auf einer Bruchstelle der gegenwärtigen europäischen Zivilisation. An einem besonderen Ort der Erinnerung, der Gedenkstätte Bautzner Straße in Dresden, spielt die Compagnie Freaks und Fremde mit Sprache, Objekten, Bewegungen, Sound-Collagen, Szenen und Erinnerungen diesen Spannungsraum europäischer Geschichte durch.

Das Hotel Metropol ist ein Luxushotel im Zentrum Moskaus. 1907 im Jugendstil fertiggestellt, war es eine der ersten Adressen im zaristischen Russland. Nach der Oktoberrevolution beschlagnahmten es die Bolschewiki. Hier lebten neben »verdächtigen« Genossen auch internationale Gäste wie der Star-Schriftsteller Lion Feuchtwanger oder der Vorsitzende Richter des zweiten Moskauer Schauprozesses von 1937, Wassili Wassiljewitsch Ulrich.

Die Geschichte von »Metropol« begleitet drei deutsche Kommunisten, die in den 1930er Jahren vor dem Faschismus in die Sowjetunion fliehen, um dort zu helfen, eine gerechtere Gesellschaft zu gestalten. Doch schon bald werden sie im Zuge der Parteisäuberungen und stalinistischen Schauprozesse in das Netz der Denunziationen, Verdächtigungen und »Selbstkritik« verstrickt. Die drei Protagonisten gehen unterschiedliche Wege im Umgang mit dieser unerwarteten Situation und sind zugleich schicksalhaft miteinander verbunden. Das Team der Cie. Freaks und Fremde untersucht auf der literarischen Grundlage des Romans von Eugen Ruge, was Menschen in ihrer Sehnsucht nach gesellschaftlichen Idealen zu glauben bereit sind. Für Eugen Ruge war das Romanprojekt zugleich eine Expedition in die eigene Familiengeschichte - die beiden Protagonisten sind seine Großeltern. Anhand der Kaderakte seiner Großmutter rekonstruiert er die 477 Tage im Hotel Metropol, wo die beiden ausharrten, ohne zu wissen, was mit Ihnen geschehen wird.

Während der Probenphase haben wir viel mit Eugen Ruge kommuniziert.

Die erste Vorstellung nach der Premiere fand unter seiner Mitwirkung, er las den Prolog und den Epilog.

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Das Team:

Künstlerische Leitung, Schauspiel, Puppenspiel: Sabine Köhler, Heiki Ikkola

Musik und Sound-Collagen: Tobias Herzz Hallbauer

Bühnenbild und Kostüme: Rita Hausmann

Puppenbau: Sabine Köhler

Live-Kamera: Eckart Reichl

Videoschnitt und Projektionen: Beate Gbureck

Künstlerische Mitarbeit: Käthe Raeder, Julius Günzel, Robert Schmidt, Frieder Zimmermann

Technische Leitung und Lichtdesign: Josia Werth

Tontechnik und technischer Support: Bernd Krakowsky, Anton Ihlenfeldt, Ole Büttner, Robby Hirche

Mitarbeit Bühnenbild: Darvin Werland

Produktionsgrafik: Stefan Voigt

Produktion: Nicole Meier

Aufführungsrechte: Merlin Verlag

Gefördert durch:

 

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Resonanz:

 

»Köhler und Ikkola, stets in Verwandlung und dramatisch von Musik und Schwarzweiß-Video begleitet, forschen sich durch die Romanpersonage, deren Motive sowie revolutionäre Dilemmata und spiegeln die Klaustrophobie des drögen Hotellebens, wobei die Genossen der Kommunistischen Internationale zunehmend abhanden kommen, durchaus beeindruckend. Große Bilder gelingen beim Einwickeln in die Wahrheit (als Zeitungsperformance) und beim Besteigen einer Stahlrohrkonstruktion mit Wetterfahne.« (Dresdner Neueste Nachrichten)

»Zwischen den Publikumsreihen und der Bühne ist ein Podest aufgestellt, darauf und drum herum kann das Company-Duo Heiki Ikkola und Sabine Köhler sich austoben. Hinten agiert Mitstreiter Tobias Herzz Hallbauer in einer offenen Kabine, spricht Texte ein, liefert Musik und Sound-Collagen zu: Schabend-dröhnende Ambientklänge, düster-pulsierend, mit tief wummernden Bässen, die durch Mark und Bein gehen. Ikkola und Köhler agieren sehr körperlich. Mal führen sie eine Puppe von Wassili Wassiljewitsch Ulrich, 1937 Vorsitzender Richter des zweiten Moskauer Schauprozesses, der - wie im Buch – irritierend menschlich bleibt, obwohl er etwa bis zu 400 Todesurteile pro Tag unterzeichnet. Dann wieder bemalen sie Kästen mit Kreide, schieben und stapeln diese immer wieder neu. Die Geschichte der Figuren erzählen sie in virtuoser Akrobatik, wenn sie ein Zelt aufbauen oder eine Metalltraverse, während sie ihre Hoffnungen an den Kommunismus ausrufen.« (Dresdner Morgenpost)

»Die Gedenkstätte Bautzner Straße ist als Spielort überaus passend. Ihre Funktion als ehemaliges Stasi-Gefängnis zeigt deutliche Parallelen zur Situation in Moskau 1937. Es erscheint daher geradezu als Gewinn, dass das Societaetstheater aktuell saniert wird und daher ein Ausweichen auf alternative Spielstätten erforderlich ist. Sabine Köhler und Heiki Ikkola schaffen es in dieser Produktion nicht nur, die Figur von Ulrich, dessen Rolle passenderweise von einer »Marionette« besetzt wird, unheimlich lebendig wirken zu lassen, sondern glänzen auch schauspielerisch in zahlreichen Rollenwechseln.« (DRESDNER Stadtmagazin)

 

 

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