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E L D O R A D O

Koproduktion mit der JuWie Dance Company
Dieses Stück entstand nach einer Theaterexpedition durch Kolumbien. Interviews, Workshops, Bilder, Begegnungen und Fundstücke. Gefördert vom Societaetstheater Dresden, von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und von der Landeshauptstadt Dresden, Amt  für Kultur und Denkmalschutz.

Das Projekt:

 

Sinnlicher Tanz und mythisches Maskenspiel; narratives Schauspiel in grotesker Überhöhung; Paradiesnebel und Goldflitter – während einer zweimonatigen Recherchereise durch Kolumbien im Frühjahr 2016 entstand das Material für dieses phantasievolle Theaterfeuerwerk. Die Suche nach dem Mythos Eldorado als assoziatives, dynamisches BildertheaterSinnlicher Tanz und mythisches Maskenspiel; narratives Schauspiel in grotesker Überhöhung; Paradiesnebel und Goldflitter – während einer zweimonatigen Recherchereise durch Kolumbien im Frühjahr 2016 entstand das Material für dieses phantasievolle Theaterfeuerwerk. Die Suche nach dem Mythos Eldorado als assoziatives, dynamisches Bildertheater.

1492. Die magische Zahl. Geburtsstunde der goldfressenden weißen „Götter“, die das Maul nie voll genug kriegen können. An ihrer Seite stampft die grausame Conquista, die Land und Leben in ihren gierigen Fingern zu Goldbarren zerreibt. 1492. Alte und Neue Welt treffen aufeinander. Hier fängt was an und hört einfach nicht mehr auf. Die neue Zeit. Der apokalyptische Tanz um das goldene Kalb im gelobten Land. Alternativlos...

Es gibt keine Unschuld mehr im Paradies. Irgendwo hinter all dem die Hoffnung auf ein besseres Leben, Schulden und Schuld, der Wunsch nach Erlösung, das Versprechen vom Himmel auf Erden, der Schwindel vom Schlaraffenland.

Der Traum vom Eldorado - der Alptraum für Lateinamerika - ist nicht Vergangenheit sondern Gegenwart - und unser aller kollektive Verantwortung. "Wie wollen wir leben?" - Das war stets die wichtigste Frage auf der Reise. Wie sollen wir leben, in Frieden, gerecht, ehrlich, die Zukunft der Kinder und der Welt im Blick? Alles ist mit allem verbunden. Die Wunden, die geschlagen werden, um unser Leben hier zu ermöglichen, bluten andernorts und die Goldsucher treffen hier bei uns ein. 

Die beste aller Welten, wir haben sie: Globale Konzerne und fair-trade. Gringos in der Salsa-Bar. Postkolonialismus und den Karneval der Kulturen.

Das Team:

Sabine Köhler, Heiki Ikkola, Dirk Neumann - Performer

Jule Oeft, Yamile Navarro, Alexei Bernard / Valentin Tszin - Tänzer

Daniel Williams - Komposition und Live-Musik

Josia Werth - Lichtdesign und Technik

Wiebke Bickhardt - Künstlerische Mitarbeit

Judith Hellmann - Produktionsleitung und PR

Jean Sebastian Nass - Fotos und Grafik

Beate Oxenfart - Technik, Performance, Best Girl

Presseresonanz:

Andreas Herrmann von den Dresdner Neuesten Nachrichten sah unsere Premiere so:

"Eldorado als paradiesischer Sehnsuchtsort - das mystische Gold- im Hochland Kolumbiens nahe Bogotá ist das Ziel der aktuellen Reise der Compagnie Freaks und Fremde. Doch aktuelle politische Implikationen wie just beigelegter Bürgerkrieg, der Drogensumpf und -export spielen kaum eine Rolle, dafür aber das Leid der Bevölkerung unter Kolonialismus plus Imperialismus. Und das fein destilliert aus den leibhaftenden Beobachtungen, die eine zweimonatige Reise von fünf der sechs Mitspieler mit sich brachte und nun - gehörig abstrahiert, aber sehr empathisch in einer phantasievollen, dynamischen wie farbenfrohen Performance umgesetzt. ...

Dass die Freaks selbst generell enorm körperlich und dabei elegant agieren, ist kein Geheimnis, hier ist der echte Tanz - immer wieder geschickt verwoben mit mystischem Maskenspiel und sauberen textlichen Narrationen - allerdings Sache der Jugend in Form eines Trios der JuWie Dance Company: Jule Oeft, Yamile Navarro und Alexei Bernard wirbeln so augenfreudig über die Bühne. ...

Das Tanztrio spielt und spricht dabei nicht nur die großen Szenen mit, sondern sorgt für enormen Wirbel in allen passenden Stilen, gern auch mit hochhackigen Damenwaffen. Auch haben sie jenseits der gemeinen Latino-Betörung große Soloauftritte: Jule Oeft als Papagei, der anfangs wie eine südliche Schwarze Witwe die Bühne erobert. Oder Yamile Navarro, die den derben Ritter von maskulin steppender Gestalt - Alexei Bernard wurde ob der Geschwindigkeit bei der Premiere mit Szenenapplaus bedacht - bezirzt. Auch diese Metapher, gemünzt auf die erste Begegnung von Eroberern und Einheimischen vor 524 Jahren und zwe Tagen, funktioniert mit ambivalenter Eleganz. ... Gier plus Inquisition haben nicht nur tiefe Spuren hinterlassen, sondern letztlich auch ganze Kulturen weitestgehend domestiziert - ein bleibendes Trauma von ganz Lateinamerika. Das prangert der Abend schwungvoll leichtfüßig, aber tiefschürfend an, ohne je belehrend zu wirken. Massgeblich tragen dazu auch Daniel Williams als hintergründiger Live-Musiker wie DJ und Josia Werth mit einer perfekten Lichtregie bei. So reiht sich Eldorado an der Spitze in eine Reihe von fruchtbaren Kooperationen mit dem Societaetstheater. Nach "Ruanda-Memory", "West-Östlicher Diwan # reloaded", "Goodbye Eden", sowie "Songs For Bulgakow" und "Loving The Alien" ist es bereits die sechste Perle für einen der immer rareren Anker für die Freie Bühnenszene in der gefühlten Hochkulturhauptstadt ..."

„Es gibt keine Unschuld mehr. Cie. Freaks und Fremde träumen gemeinsam mit der JuWie Dance Company von Eldorado. Die Performances von Freaks und Fremde sind immer assoziatives Bildertheater. Die umfangreiche Recherchereise nach Kolumbien, die die Compagníe gemeinsam mit den Tänzerinnen Anfang des Jahres erlebt hat, ha eine zu erwartende Fülle an Material entstehen lassen.  – Allem liegt eine Sehnsucht nach einer Vergangenheit zugrunde, die sich eben als falsch herausstellt. Alles Goldene ist ein Mythos. Je hektischer wir durch die Komplexität des Alltags hasten, desto größer unser Wunsch nach Erlösung. Da stehen global agierende Konzerne neben so idealen, aber grandios gescheiterten Konzepten fairen Handels. Postkolonialismus steht gleichwertig neben kulturellen Traditionen, die für europäische Gemüter so wunderbar exotisch wirken. Konquistadoren waren zugleich Helden und zerstörerische Mächte, die den südamerikanischen Kontinenten auf immer verändert haben. Und das ist nicht Vergangenheit, sondern Gegenwart. Und diese Gegenwart ist unser aller kollektive Verantwortung. Freaks und Fremde sind gern Geschichtenerzähler und der Mensch steht immer im Mittelpunkt, klein, hilflos voller Fehler. Aber er ist immer in der Lage, das Leben zu zelebrieren […] Das hilft, für den Moment wenigstens. So gesehen sind Freaks und Fremde wunderbare Trostspender.“

(Rico Stehfest im Kulturmagazin DRESDNER)

Vorstellungen bisher:

LAB 15 Perfromance-Space Dresden, Societaetstheater Dresden, HELLERAU Europäisches Zentrum der Künste, ScheuneSchaubudenSommer, Teatro El Parque Bogotá, Teatro Mayor Bogotá

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