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CARBON - Eine kleine Weltreise der Kohle

 Theaterprojekt zum Ende des deutschen Steinkohle-Bergbaus
Ein Projekt in Zusammenarbeit mit dem Festival FIDENA und den RuhrKunstMuseen. - Gefördert durch den Fonds Darstellende Künste, die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und die Landeshauptstadt Dresden, Amt  für Kultur und Denkmalschutz.

Das Projekt:

 

2018 – das Ende des Steinkohle-Bergbaus in Deutschland.

Wir erkunden den Wandel in Kohle-Regionen und landen bei den Recherchen in Kolumbien, wo der größte Steinkohletagebau der Welt die Kohle für deutsche Kraftwerke fördert. Was wir aus unserer täglichen Wahrnehmung gern verdrängen, wird hier offenbar: der Dreck, den wir vor der eigenen Haustür nicht mehr haben, wird jenseits des Atlantiks aufgewühlt.

Puppen, Masken, Projektionen und eine Theatermaschine werden in Gang gesetzt, um zurückzuschauen, wie Prometheus den Menschen das Feuer brachte und ihnen die Gabe verlieh, Bodenschätze zu nutzen. Wir sehen im Theatrum Mundi Industrielandschaften entstehen und vergehen, und reisen gemeinsam mit den Zuschauern nach Kolumbien, wir treffen die Leute von Tamaquito, eine Dorfgemeinschaft von Wayuú-Indigenen, die den Ort ihrer Vorfahren für den vorrückenden Tagebau verlassen, ihre Unabhängigkeit aufgeben und eine völlig neue Lebensform erlernen mussten.

Ein Theaterzelt. Ein Labor. Eine Zeitmaschine. Ein Schacht. Eine Schaubude. Eine Installation. Ein Museum.

 

Das Team:

 

Idee, Ausstattung, Performance - Sabine Köhler, Heiki Ikkola

Live-Musik - Daniel Williams

Kamera und Film-Schnitt - Eckart Reichl

Mitarbeit Technik, Licht, Video - Beate Oxenfart, Josia Werth

Mitarbeit Ausstattung - Yvonne Dick, Peter Tirpitz

Mitarbeit Recherche - Christian Zimmermann

Übersetzung und Koordination in La Guajira: Elsa Hammer

Presseresonanz:

 

"Starkes Stück. Starker Applaus." (Westdeutsche Allgemeine Zeitung)

"Im Mahlstrom der Neoimperatoren. - Köhler und Ikkola haben sich ein Zelt gebaut, das in deren Räume passte, und eine herrliche Theatermaschine mit vielen Funktionen, vor allem als doppelte Horizontalseilbahn für Getier, Menschen und Technik mit Figuren, die sich inwendig beim Bewegen noch drehen. Neben diesem phantasischen Theatrum mundi liefern sie dazu ihren bekannten Mix aus Spiel, Film, Tanz und Puppenspiel, bei dem jede Bewegung sitzt und auch kleine technische Pannen, die bei diesem Equipmentreichtum nahezu unausweichlich erscheinen, geschickt überspielt werden. - So steht hier am Anfang – als ihre typische weißkahle Gliederpuppe mit stahlblauen Augen – Prometheus, jener bereuende Gott aus dem Geschlecht der Titanen, der den Menschen das Feuer brachte und dafür am Kaukasusfels vom Adler angesnackt wird. Hier verweilt er im halbierten Vogelkäfig und muss zuschauen. Denn aufgrund seiner Idee wird aus der kleinen Kohlewelt- auch eine Zeitreise, die im Ruhrgebiet beginnt, als ein lustiger Schweinehirt, der sich nachts ein Feuer in einer Schweinekuhle macht, die schwarzen, heiß nachglühenden Steine entdeckt. Daraus führt ein gewaltig verspieltes Kaleidoskop in die Geschichte des Steinkohlebergbaus ein und wieder aus, wobei, wie bewährt, die Filme von Eckart Reichl und die Musik von Daniel Williams die Handlung treiben und ein kleiner Schwenker gen Oelsnitz, zu unserem allerersten Helden der Arbeit, Adolf Hennecke, nicht ausbleibt. Es entsteht eine leuchtende Wunderwelt, die selbst stringente Naturfreunde als faszinierend empfinden müssen, zumal die Maschinerie hier (Ausstattung: Yvonne Dick, Technik: Josia Werth) nicht stinkt und raucht.
Plötzlich, weit in der zweiten Hälfte, wird die Geschichte dann hart und leibhaftig – trotz Kohleausstieg werden nagelneue Steinkohlekraftwerke in Deutschland gebaut, riesige Mengen zum Verfeuern aus Kolumbien über den Atlantik verschifft, für unseren Strom, unser Licht, unsere Klima-Anlagen (auch jene im Theater), unter Führung amerikanischer oder europäischer Großkonzerne, von geizigen Aktionären getrieben, der südamerikanische Urwald abgeholzt und die Anwohner, vor kurzem noch stolze autarke Wayuú-Indianer aus dem Dorfe Tamaquito, die ohne Strom und Technik leben konnten, mit Staatsdoktrin für unseren energetischen Wohlzustand vertrieben. Diese dokumentarische Anklage der Neoimperatoren, per Video auf die drei runden Leinwände projiziert, gibt der Inszenierung einen dramatischen Drall, dem man sich schwerlich entziehen kann." (Dresdner Neueste Nachrichten)

 

Vorstellungen:

FIDENA Festival Bochum, Emschertalmuseum Herne, Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna,  Societaetstheater Dresden, Quadrat Bottrop, Lehmbruck-Museum Duisburg,Kunsthalle Gelsenkirchen, Kunsthalle Recklinghausen, Kunstmuseum Bochum, Zentralwerk Dresden, Museum Küppersmühle Duisburg, Festival Winterwerft Frankfurt/Main.

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